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Norwegen Gas
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Gas für 58 Mrd. Euro: Deutschland wird Norwegens wichtigstes Exportland

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Autor: Simon Meyer

Datum: 17. Jan. 2023

Deutschland ist jetzt mit Abstand Norwegens Exportland Nummer eins: Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Exportvolumen 2022 mehr als verdoppelt, es betrug zu Jahresende rund 68 Mrd. Euro – 58 Mrd. fielen allein auf Gaslieferungen. Laut Michael Kern, Geschäftsführer der AHK Norwegen, werden beide Länder künftig wichtig bleiben füreinander.
Deutschland hat 2022 Waren im Wert von rund 68 Milliarden Euro (726 Mrd. Norwegische Kronen, NOK) aus Norwegen importiert. Dies ergeben die aktuellen Zahlen der norwegischen statistischen Behörde SSB. Einen Großteil der norwegischen Exporte machen seit jeher Öl und Gas aus.

In „normalen Jahren“ bewegt sich der gesamte Warenexport Norwegens nach Deutschland zwischen einem Volumen von 20 und 25 Milliarden Euro. 2021, verursacht durch höhere Preise am fossilen Markt und erhöhte Liefermengen von Öl und Gas, erreichte er dann rund 32 Milliarden Euro. Und 2022 noch einmal mehr als das Doppelte.

Fast ein Drittel geht nach Deutschland

Norwegen exportierte 2022 Waren im Gesamtwert von umgerechnet rund 243 Mrd. Euro ins Ausland. Auf Deutschland entfällt mit 68 Mrd. also beinahe ein Drittel des gesamten norwegischen Exports. Diese Zahlen machen Deutschland 2022 zu Norwegens größtem Exportpartner – und das deutlich. Auf Platz zwei folgt Großbritannien mit rund 52 Mrd. Euro, auf Platz drei Frankreich mit 23 Mrd. Euro.
Der Hauptgrund für diese Entwicklung sind weiterhin die hohen Preise für Öl und Gas. Fossile Energieträger, allen voran Gas, machen den mit Abstand größten Anteil des norwegischen Exportvolumens nach Deutschland aus: Rund 62 Mrd. Euro (664 Mrd. NOK) entfallen auf Gas, Öl und Kondensate; auf Gas allein 58 Mrd. Euro (621 Mrd. NOK). Norwegen hatte seine Gasförderung im vergangenen Jahr um gut zehn Prozent erhöht, Deutschland deckte zuletzt über ein Drittel seines Gasbedarfs durch Lieferungen aus Norwegen.

Beide Länder bleiben wichtig füreinander

„Diese Zahlen zeigen den Stellenwert Norwegens für Deutschland“, sagt Michael Kern, der Geschäftsführer der AHK Norwegen. Und Norwegen wird wichtig bleiben: „Die beiden Länder streben eine enge Energiepartnerschaft außerhalb von Öl und Gas an. Diese basiert vorwiegend auf Windkraft, Wasserstoff und CCS.“ Unter anderem auf diesen Bereichen baut Norwegen sein künftiges Geschäftsmodell auf – und Deutschland wird darin eine ausgesprochen wichtige Rolle spielen, wie Kern betont.
Eine Steigerung gab es 2022 auch bei den deutschen Exporten nach Norwegen. Das skandinavische Land hat 2022 Waren im Wert von rund 11 Mrd. Euro (117 Mrd. NOK) aus Deutschland importiert, 2021 waren es etwas unter 10 Mrd. Euro. Damit belegt Deutschland, hinter Schweden und China, unverändert den dritten Platz in Norwegens Import-Rangliste.