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10.000 Ausbildungsplätze in der Metall- und Elektro-Industrie noch unbesetzt

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Autor: Barbara Pflamm

Datum: 02. Nov. 2022

Einen Monat nach dem Start des neuen Ausbildungsjahres sind in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) noch 10.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Damit bleibt jeder achte neue Ausbildungsplatz derzeit vakant.

„Wir spüren immer deutlicher, was es bedeutet, wenn dem Ausbildungsmarkt zunehmend weniger junge Menschen zur Verfügung stehen. Die jungen Menschen fehlen unserer Industrie heute als Azubis und in Zukunft als Facharbeiter“, kommentierte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander heute in Berlin die aktuellen Ausbildungszahlen.

Einer Ausbildungsgarantie, wie sie die Bundesregierung im kommenden Jahr einführen will, erteilte Zander eine Absage. Sie führe nicht zu mehr Bewerbern und laufe daher ins Leere.

„Selbst wenn genügend Bewerbungen eingehen, stehen die Betriebe vor großen Hürden“, fuhr Zander fort.

Vielen jungen Menschen mangele es an notwendigen Kompetenzen in Kernfächern wie Deutsch und Mathematik. Ganz zu schweigen von den 50.000 Schulabgängern pro Jahr ohne Abschluss. Die Betriebe reagierten bereits und schraubten die Einstellungsvoraussetzungen nach unten. Aber sie könnten nicht das auffangen, was die Schulpolitik versäumt.

„Hier muss die Kultusministerkonferenz endlich ihre Verantwortung wahrnehmen“, forderte Zander.

Die M+E-Industrie folgt damit dem allgemeinen Trend. Nach den aktuellen Ausbildungsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit klagen fast alle Branchen über offene Ausbildungsplätze und fehlenden Nachwuchs. So seien zum Abschluss des offiziellen Ausbildungsjahres zum 30. September 2022 bundesweit 68.900 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Unternehmen meldeten insgesamt 546.000 Ausbildungsplätze, 23.100 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Bewerber ging erneut zurück um auf nun 422.400 – noch einmal 11.100 weniger als im Jahr zuvor. Die Schere von Angebot und Nachfrage ging damit noch einmal weiter auseinander.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall weist darauf hin, dass Bewerbungen für das bereits gestartete Ausbildungsjahr in vielen Fällen noch möglich sind.