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ifo Institut: Ukraine-Krieg dämpft wirtschaftliche Erholung

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Autor: Magnus Schwarz

Datum: 15. Jun. 2022

Der Ukraine-Krieg und der Anstieg der Energiepreise dämpfen die wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Das ifo Institut hat deshalb seine Vorhersage für das Wirtschaftswachstum von 3,1 auf 2,5 Prozent gekürzt. Im kommenden Jahr erwartet das ifo nun eine Beschleunigung auf 3,7 Prozent. Die Inflation dürfte auf 6,8 Prozent zulegen und erst kommendes Jahr auf 3,3 Prozent zurückgehen.

„Die Wirtschaftsleistung liegt derzeit noch immer ein Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Prognosen. „Wir rechnen aber mit einem allmählichen Rückgang der Rohstoffpreise und der Materialengpässe im zweiten Halbjahr.“

„Der mit den hohen Preisen verbundene Kaufkraftverlust der privaten Haushalte hat sich zu Jahresbeginn in einem rückläufigen Warenkonsum niedergeschlagen“, fügt Wollmershäuser hinzu. Dank eines spürbaren Anstiegs der Ausgaben für Dienstleistungen ist allerdings der private Konsum insgesamt im ersten Vierteljahr nicht gesunken, sondern stabil geblieben. Hier schlugen sich das Abflauen der Coronawelle und die Normalisierung des Ausgabeverhaltens der privaten Haushalte nieder. Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte sich diese Normalisierung fortsetzen und damit maßgeblich zum Wachstum der deutschen Wirtschaft beitragen.

Für 2022 rechnet das ifo Institut mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl auf 2,3 Millionen Menschen, was 5,0 Prozent nach 5,7 Prozent entspricht. Im kommenden Jahr wird die Zahl fast unverändert bleiben. Das Loch in der Staatskasse dürfte sich dieses Jahr von 131 auf 65 Milliarden Euro halbieren. Im kommenden Jahr soll es nur noch 12 Milliarden Euro erreichen. Der international viel kritisierte Überschuss der Leistungsbilanz (Exporte, Importe, Dienstleistungen und Übertragungen) wird in diesem Jahr von 265 auf 181 Milliarden Euro sinken. Für das kommende Jahr erwartet das ifo Institut wieder einen Überschuss von 241 Milliarden Euro.