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IHK Saarland und SHS gestalten gemeinsam die Transformation in der Berufswelt

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Autor: Barbara Pflamm

Datum: 05. Okt. 2022

Industriefachkraft für Wasserstoff – so heißt eine neue Berufsqualifikation, die bei der SHS – Stahl-Holding-Saar mit den Unternehmen Dillinger und Saarstahl künftig gebraucht wird. Die Berufswelt und die Tätigkeitsfelder der Beschäftigten verändern sich grundlegend, wenn der größte Arbeitgeber im Saarland seine traditionelle Hochofenroute auf nachhaltigere Technologien umstellt. Die IHK Saarland und die SHS – Stahl-Holding-Saar unterstützen den Wandel der Berufswelt durch passgenaue Qualifizierungsangebote. 2027 soll im Saarland der erste CO2-arme Stahl hergestellt werden. Die Qualifizierungen beginnen parallel zur Planung der Anlagen.

„Im Rahmen unserer Transformation werden sich die Berufsbilder in den nächsten Jahren verändern,“ erläutert Joerg Disteldorf, Geschäftsführer SHS – Stahl-Holding-Saar und Personalvorstand Saarstahl und Dillinger. „Als Arbeitgeber wollen wir diesen Wandel aktiv und zukunftsgerichtet gestalten und unseren Mitarbeitern ein Qualifizierungsangebot unterbreiten, das sie fit für die neuen Herausforderungen macht. Die Qualifizierung unserer Beschäftigten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor und wir freuen uns, mit der IHK Saarland einen starken Partner zu haben.“

Als Ankerunternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ist die SHS – Stahl-Holding-Saar künftig an der Entwicklung von Ausbildungsrahmenplänen und Qualifizierungskonzepten beteiligt. Damit haben die Unternehmen der SHS-Gruppe die Chance, die für das Gelingen der Transformation wichtigen Mitarbeiterqualifizierungen maßgeblich und unternehmensnah zu gestalten.

Mitarbeiterqualifikation Schlüssel zur Transformation

„Die Qualifikation der Mitarbeiter ist das A und O für eine erfolgreiche Transformation der saarländischen Stahlindustrie. Die IHK engagiert sich deshalb als Partner der SHS – Stahl-Holding-Saar, um passgenaue Angebote für Umschulung, Teilqualifikation und Ausbildung zu entwickeln“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé.

Ein wichtiger Bestandteil der Kooperation zwischen der IHK Saarland und dem Stahlproduzenten ist die Konzeption von Umschulungs- und Teilqualifikationen sowie Qualifizierungsangeboten. Diese sind darauf ausgerichtet, alle Mitarbeiter bestmöglich auf die Veränderungen, die die Transformation im Arbeitsalltag mit sich bringt, vorzubereiten. Daher werden junge Menschen bereits in ihrer Ausbildung zum/zur Verfahrenstechnologen/-technologin sowie in den klassischen Instandhaltungsberufen Elektroniker, Mechatroniker und Industriemechaniker durch Zusatzqualifikationen auf die neuen Aggregate und Prozesse hin qualifiziert.

Auch Fachkräfte erhalten das Angebot, sich auf die neuen Technologien mit Umschulungen oder so genannten Teilqualifikationen vorzubereiten. Diese Teilqualifikationen sind Module aus bestehenden Ausbildungsberufen, die das Unternehmen den Mitarbeitern individuell anbietet, damit diese einen möglichen Arbeitsplatzwechsel erfolgreich meistern. Die SHS – Stahl-Holding-Saar und die IHK haben zum Beispiel gemeinsam die Qualifikationen „Industriefachkraft Wärmebehandlungstechnik“, die in der Produktion im Bereich Walzwerk eingesetzt wird, oder auch „Lean- und Shopfloorexperte“ konzipiert.

Zukunftsträchtige Module ergänzen Ausbildungsweg

Das „Lean- und Shopfloormanagement“ beschäftigt sich mit Themen wie Prozessoptimierung, coachendes Führen und Changemanagement und unterstützt damit den kulturellen Wandel, der mit der technologischen Transformation einhergeht. Die SHS – Stahl-Holding-Saar ist zudem an der Entwicklung des Qualifizierungskonzeptes „Fachexperte Wasserstoff“ des DIHK beteiligt. Dieses Konzept wird im Herbst 2022 zur Verfügung stehen. Für die Stahlindustrie wird der „Fachexperte Wasserstoff“ um ein Aufbaumodul zur Stahlerzeugung ergänzt und mit einem Praxismodul zu dem Angebot „Industriefachkraft für Wasserstoff“ ausgebaut.

Für die Begleitung der technischen Transformation in der Branche wird zudem an der Entwicklung von Fachkraftkonzepten zur Elektrostahlerzeugung und DRI-Anlage (Direktreduktion) gearbeitet. Das vielseitige Qualifizierungsangebot wird parallel zu der Planung der technologischen Transformation gestartet. Ziel der SHS-Gruppe ist es, die Mitarbeiter frühzeitig in die technologische Transformation einzubinden, so dass sie ihren neuen Alltag und die Transformation aktiv mitgestalten können. Hier liegt für die SHS – Stahl-Holding-Saar ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Gelingen der Transformation.