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Salzgitter AG: Ergebnisse für 2021

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Autor: Barbara Pflamm

Datum: 21. Mrz. 2022

Der Salzgitter-Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2021 mit 705,7 Mio. € Gewinn vor Steuern sein bestes Vorsteuerresultat seit 13 Jahren. Zu der erheblichen Ergebnisverbesserung haben dank der positiven Stahlpreisdynamik vor allem die Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel beigetragen. Darüber hinaus verzeichnete der Trägerbereich trotz des massiven Anstieges der Energiepreise ein hervorragendes Resultat. Auch der Geschäftsbereich Technologie steigerte seinen Gewinn vor Steuern deutlich. Gegenläufig wirkten in Summe 243,3 Mio. € Impairment, die schwerpunktmäßig im Geschäftsbereich Mannesmann anfielen. Diese einmaligen bilanziellen Abschreibungen werden zukünftige Resultate entlasten.

Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns stieg wegen der im Vergleich zum Vorjahr höheren Versandmenge auf 9.767,4 Mio. € (2020: 7.090,8 Mio. €). Ein weiterer Grund waren die erheblich verbesserten Durchschnittserlöse bei den meisten Walzstahlprodukten. Die 705,7 Mio. € Gewinn vor Steuern (2020: – 196,4 Mio. €) enthalten 217,1 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (2020: 104,0 Mio. €). Des Weiteren sind hier 6,7 Mio. € saldierte Erträge aus Restrukturierungsrückstellungen (2020: 18,9 Mio. €) enthalten.

Aus 586,1 Mio. € Ergebnis nach Steuern (2020: – 273,9 Mio. €) errechnen sich 10,74 € Ergebnis je Aktie (2020: – 5,13 €). Hier besteht eine 16,2 % Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE; 2020: – 3,9 %). Die bilanzielle Basis des Konzerns blieb mit 32,7 % Eigenkapitalquote (2020: 32,5 %) weiterhin solide. Vorstand und Aufsichtsrat der Salzgitter AG werden der Hauptversammlung am 2. Juni 2022 eine Dividende von 0,75 € je Aktie vorschlagen. Dies ist damit die höchste Dividende seit 2008.

Groebler sieht die wirtschaftliche Basis gestärkt

Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Gunnar Groebler, kommentiert wie folgt: „Nach zwei wirtschaftlich schwierigeren Jahren erzielten wir 2021 mit 706 Mio. € Gewinn vor Steuern ein ausgezeichnetes Ergebnis. Das ist nicht nur erfreulich, sondern stärkt die wirtschaftliche Basis, die wir benötigen. Ziel ist es die anstehende Transformation hin zu einem Marktführer für „Circular Economy Solutions“ erfolgreich zu meistern.  Wir wollen Vorreiter der CO2-armen Stahlerzeugung in Europa werden. Unsere neue Strategie „Salzgitter AG 2030“ unterlegt diese Ambitionen mit einer Agenda, an der wir unser Handeln in den nächsten Jahren ausrichten werden. Ein zentraler Baustein ist dabei unser Programm SALCOS®. Mit diesem werden wir den in der Stahlerzeugung notwendigen Kohlenstoff anfangs durch Erdgas und dann schrittweise durch Wasserstoff ersetzen. Wir wollen SALCOS® noch im Sommer 2022 zur Investitionsreife bringen, um ab Ende 2025 am Standort Salzgitter Rohstahl auf Grundlage der wasserstoffbasierten Direktreduktion produzieren zu können. Die vollständige Umsetzung des Programms soll bis 2033 erfolgt sein. Erste Kooperationen hierzu wurden in den vergangenen Wochen mit verschiedenen Unternehmen abgeschlossen. Diese sind bereit, gemeinsam mit uns unsere Mission „Partnering for Transformation“ mit Leben zu füllen.“

Finanzvorstand Burkhard Becker ergänzt: „Wir haben unsere Ambitionen nun auch in konkrete Zahlen gegossen. Diese sind in eine Score Card überführt worden, mit der wir die Fortschritte beim Erreichen der im Rahmen der Strategie „Salzgitter AG 2030“ neu gesetzten finanziellen und nichtfinanziellen KPIs messen. Unsere Zielsetzung ab dem Jahr 2025 eine regelmäßige EBITDA-Marge zwischen 8% und 10% zu erreichen, bedeutet nicht weniger, als die Ergebnisse von Ausnahmejahren wie dem letzten zu verstetigen.”

Ausblick

Vor dem Hintergrund des überaus ermutigenden Jahresauftakts sowie der anhaltend starken Ergebnisentwicklung vor allem im Flachstahlbereich rechnet der Salzgitter-Konzern im Geschäftsjahr 2022 mit einem auf knapp 11 Mrd. € gesteigerten Umsatz, einem Vorsteuergewinn zwischen 600 Mio. € und 750 Mio. € sowie einer etwa auf dem Vorjahresniveau liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Einen nochmaligen pandemiebedingten Einbruch der Wirtschaft stuft das Unternehmen als eher unwahrscheinlich ein. Der Angriff Russlands auf die Ukraine und seine Folgen könnten jedoch ein abruptes Abbremsen der wirtschaftlichen Erholung bewirken. Dies würde sich somit auch Auswirkungen auf das  Konzerngesellschaften haben. Damit einher geht die Gefahr eines weiteren Anstiegs der bereits sehr hohen Energiekosten. Somit bestehen aktuell kaum quantifizierbare Prognoserisiken.