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Trumpf: 3D-Druck verbessert Fahrradbau

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Autor: Magnus Schwarz

Datum: 13. Jul. 2022

Trumpf zeigt, dass sich leichte und stabile Komponenten für Mountainbikes mit 3D-Druckern kostengünstig herstellen lassen. Bei den 3D-gedruckten Teilen handelt es sich um Hochleistungsbremssättel mit integrierter Kühlstruktur sowie um Bremshebel und Pedale.

„Mit unserer 3D-Druck-Lösung bieten wir Fahrrad-Herstellern eine attraktive Alternative. Sie können durch diese Technologie kostengünstig hochwertige und stark beanspruchbare Komponenten in Serie drucken“, sagt Nicolas Haydt, Technologieexperte für die additive Fertigung bei Trumpf.

Bremshebel aus Titan lassen sich in großen Stückzahlen drucken

Der Bremshebel aus Titan wiegt nur acht Gramm und ist damit deutlich leichter als herkömmlich gefertigte Exemplare. Seine Gitterstruktur sorgt für besseren Grip zwischen Finger und Bremshebel. „Das Titan, das wir genutzt haben, ist so fest, dass wir weniger Material für die gleiche Stabilität benötigen im Vergleich zu einem konventionell gefertigten Bauteil“, sagt Trumpf Applikationsentwickler Christian Lengwenat.

Fahrradhersteller können mit dem 3D-Drucker TruPrint 3000 von TRUMPF über 120 dieser Bremshebel pro Baujob drucken. „Die Stückkosten sind mit rund 12 Euro pro Bremshebel günstig und zeigen die Möglichkeit mit TRUMPF Maschinen auch die Serienfertigung von Titan im Fahrradsport zu verankern“, sagt Technologieexperte Haydt.

3D-Druck macht Bremsen leistungsfähiger

Bei Bergabfahrten mit dem Mountainbike kommen hydraulische Scheibenbremsen oft an ihr Limit – es drohen überhitzte Bremsen. Die von Trumpf gedruckten Bremssättel aus Aluminium verfügen deshalb über integrierte Kühlstrukturen. Die Waben- und Lattice-Strukturen sorgen dafür, dass sich die Bremssättel weitaus langsamer erwärmen als vergleichbare, konventionell gefertigte Bremssättel. Die Bremsleistung bleibt dadurch stabil, selbst bei sehr langem Bremsen. „Mithilfe von 3D-Druckern lassen sich hochwertige Komponenten in Serie produzieren. Das stellt beispielhaft die Leistungssteigerung bei den Bremsen unter Beweis“, sagt Lengwenat.

3D-Drucker fertigt Fahrradpedale besonders materialsparend

Das Fahrradpedal, aus dem gleichen Titan gefertigt wie der Bremshebel, ist besonders leicht und steif.

„Unser Ziel war es, Material nur da zu drucken, wo es auch wirklich benötigt wird. Das spart Gewicht. Zudem wollten wir die sogenannten Pins direkt auf der Achse des Pedals mitdrucken. Das sorgt für einen besseren Grip direkt am Fußballen“, erklärt Applikationsentwickler Lengwenat.

Auch die Lagersitze für die Gleit- und Kugellager im Pedal sind direkt mitgedruckt. Die Hersteller müssen das Pedal nicht mechanisch nachbearbeiten. Der Pedalkörper wiegt lediglich 75 Gramm und meisterte bereits mehrere Testfahrten, auch auf Downhillstrecken in den Alpen.